Reformationsspiel

Das Feuer weitertragen
  
Ein Reformationsspiel von Dekan Helmut Sorg
 
Johann Gayling - Ein Reformator Würrtembergs aus Ilsfeld 
 
 
Die Reformation in Württemberg

vollzog sich in verschiedenen Etappen während einer Zeit von etwa 35 Jahren.

 

Initialfunke war die Heidelberger Disputation Luthers im Jahre 1518, ein Jahr nach seinem Wittenberger Thesenanschlag, bei der verschiedene Theologiestudenten aus Württemberg zugegen waren und für die Reformation Feuer fingen. Da jedoch 1520 der württembergische Herzog Ulrich aus seinem Lande vertrieben wurde und Württemberg unter österreichische Herrschaft kam, konnte die Reformation keinen Fuß fassen.

 

Erst 1534, nach Rückkehr Ulrichs ins Land, führte der inzwischen mit lutherischem Gedankengut bekannt gewordene Herrscher die Reformation im Lande ein.

 

Nachdem 1548 die evangelischen Fürsten den schmalkaldischen Krieg verloren hatten - bestand Kaiser Karl V. auf dem Interim, einer Rückgängigmachung der Reformation bis zum nächsten Konzil. Pfarrer die der neuen Lehre anhingen wurden entlassen, andere wieder eingestellt.

 

Erst 1550 nach dem Tod Ulrichs und der Aufhebung des Interims konnte sein Sohn, Herzog Christoph, zusammen mit dem Haller Reformator Johannes Brenz die Reformation einführen und die Evangelische Landeskirche aufbauen.
 

Herzog Ulrich

Magister Johann Gayling

geboren um 1500 in Ilsfeld, gestorben 1559 in Großbottwar, ist die Person, an deren Leben und Schicksal der Gang der Reformation in diesem Spiel dargestellt wird.

 

Er war ein Anhänger Luthers. Seine erste Pfarrstelle hatte er in seiner Heimatgemeinde Ilsfeld. Von dort wurde er etwa 1523 vertrieben. Er war dann Hofprediger bei dem auf der Flucht befindlichen Herzog Ulrich in seiner Grafschaft Mömpelgard (Montbéliard/Burgundische Pforte). Er muß starken Einfluß auf den Herzog gehabt haben.

 

Nach 1534 treffen wir ihn als Pfarrer in Weinsberg. Während dem Interim findet er in Löwenstein Unterschlupf. Von dort aus kommt er als Pfarrer ins Bottwartal, wo er bis zu seinem Lebensende bleibt.